Geschichte

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Geschichtliches von Südfrankreich (Auszug)

Die Stadt Nîmes geht auch auf keltische Bewohner zurück. Sie sollen dort an der gleichnamigen Quelle den Gott Nemausus (ein Sohn von Herakles) verehrt haben. Die Siedlung wird von Kaiser Augustus um 16 v.Chr. zur Colonia Augusta Nemausus ernannt. Nemausus (Nîmes) liegt an der bekannten Römerstrasse Via Domitia, die Beaucaire mit den Pyrenäen verband (Baubeginn 118 v.Chr.) und die verschiedenen Oppida (gallische Wehrsiedlungen) integrierte. Heute noch teilweise erhalten ist das Oppidum Ambrussum nahe Lunel (an der A9 zwischen Nîmes und Montpellier).

3.-5. Jh.: Das Christentum fasst Fuss in Südfrankreich. Erste Klöster entstehen.
476 n.Chr.: Ende des weströmischen Reiches.
507: Frankenkönig Chlodwig I. erobert mit burgundischer Hilfe das Westgotenreich bis zu den Pyrenäen.
536: Die Provence kommt unter fränkische Herrschaft.
843: Im Vertrag von Verdun wird das Reich Karls des Grossen aufgeteilt. Die Provence fällt an Kaiser Lothaire I.
947: Die Provence wird Teil des Königreichs Burgund.
1032: Das Burgund verliert die Provence an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.
1209: Simon de Montfort fällt aus dem Norden im Languedoc ein mit einem Heer von 30’000 Mann und kämpft gegen die Albigenser.
1309-1376: Philippe IV zwingt Papst Clemens V., sich in Avignon niederzulassen. Avignon wird Mittelpunkt des katholischen Christentums, resp. zum Exil von 7 Gegenpäpsten.
1343-1480: Goldenes Zeitalter der Provence unter König René d’Anjou.
1501: Louis XII bildet in der Provence das erste Parlament, das juristische und politische Rechte erhält.
1539: Französisch wird Amtssprache in der Provence.
1566: Sète mit seinem Mittelmeerhafen entsteht.
1598: Edikt von Nantes: Beendigung der Religionskriege durch Gewährung der Glaubensfreiheit an die Protestanten.
1629: Friedensvertrag von Alès: Zusicherung des Ediktes von Nantes an die Protestanten.
1659: Pyrenäen-Vertrag: Das Gebiet Roussillon, das dem Königreich Aragón gehört, kommt unter französische Herrschaft.
1666-1681: Der Canal du Midi (Verbindung Mittelmeer-Atlantik) wird gebaut.
1685: Aufhebung des Ediktes von Nantes: Vertreibung der (protestantischen) Hugenotten.
1702-1704: Cevennenkriege, mit Niederbrennung der Cevennen und Kapitulation der Kamisarden.
1720: Marseille’s Bevölkerung wird durch die Pest fast halbiert.
1789: Französische Revolution, hat Auswirkungen auch auf Südfrankreich.
1815: Napoléon verlässt Elba und durchquert die Provence über Grasse, Digne-les-Bains und Gap (Route Napoléon).
1838: Der berühmte Maler Paul Cézanne kommt in Aix-en-Provence zur Welt.
1860: Die italienische Grafschaft Nizza kommt durch eine Volksabstimmung zu Frankreich.
1878: Der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson wandert zwei Wochen mit einem Lastesel durch die Cevennen und macht diese dadurch berühmt.
1947: erstes Filmfestival in Cannes.
1999: Marseille feiert das 2600-jährige Bestehen der Stadt.

Uzès: Aus der römischen Stadt Ucetia entwickelte sich im Mittelalter ein schmuckes Bischofsstädtchen. Der Turm Tour Fenestrelle aus dem 12. Jh. ist das Glanzstück von Uzès, das heute noch besucht werden kann. Der Duché, der alte Palast des Herzogs mit einer Renaissancefassade ist nicht minder besuchenswert. Darin lebten die Mitglieder des Geschlechtes der Uzès, deren weiblicher Zweig bis auf Karl den Grossen zurückgeht. 1565: ein Mitglied dieses Geschlechts erhält von Karl IX den Herzogstitel.